Ometepe, 27. – 31.12.10
Die meisten Reisenden schwärmen von Ometepe. Wie wundervoll und günstig diese Insel ist! Wie immer, wenn wir solche Reisetipps kriegen, machten wir uns am 27. Dezember selbst auf den Weg auf diese Insel. Zuerst fuhren wir von Granada mit dem Chickenbus nach Rivas und dann noch 7km mit dem Taxi zum Hafen von San Jorge. Die Fähre kostete unglaubliche 60 Cordobas (ca. 3Fr.) um den Hafen zu nutzen, wurde uns aber nochmals 10 Cordobas abgeknöpft. Eine Touristin meinte dazu nur: „Hier machen sie mit allem Geld.“ Die Überfahrt war wegen dem eher starken Wind ein wenig wellig, jedenfalls genügend schaukelnd, dass sich das halbe Boot vom Weihnachtsessen über die Reling verabschiedete… uns ging es blendend!
Ometepe ist die weltweit grösste vulkanische Insel in einem Süßwassersee, dem Lago Nicaragua, und wurde durch zwei Vulkane gebildet. Einer der beiden ist noch ziemlich aktiv, das heisst er hatte im 2010 seine letzte Eruption. Aber nur eine kleine, wie uns die Einheimischen versicherten. Die Insel ist aber auch ziemlich gross wie wir auf unseren Hikkingtouren feststellten.
Unsere erste Destination hiess Santo Domingo, wo wir von den Zimmerpreisen überrascht wurden. Mit Minimum 16US$ hatten wir nicht gerechnet. Hier sollte doch alles so günstig sein. Santo Domingo ist der Ort zwischen den beiden Vulkanen. Diese „Brücke“ haben wir übrigens der Lava von Vulkanausbrüchen zu verdanken, welche die beiden ehemals einzelnen Inseln verbindet. Diese Brücke hat einen wunderschönen 3km langen und 25m breiten Sandstrand und sieht aus wie in der Karibik. Zumindest wurde uns dies gesagt aber leider ist durch die heftigen Regenfälle im 2010 der Seespiegel um mehr als 4m gestiegen und der gesamte Sandstrand steht unter Wasser. Zum Glück sind nur wenige Häuser weggespült worden. Es ist verrückt wie viel es hier geregnet haben muss, um den Wasserpegel eines so grossen See (>8000km2) so viel zu erhöhen! Anstatt am Strand zu liegen, spazierten wir während drei Stunden der Küste entlang.
Am nächsten Tag reisten wir in den Osten der Insel, nach Merida, weiter. Eine Unterkunft mit dem Namen „Monkey Island“ (und der Insel Isla del Mono ;-) durfte ich mir nicht entgehen lassen! Immerhin war das einmal mein Lieblingsspiel! Die Unterkunft stellte sich als ziemlich einfach heraus. An der Decke ist ein breiter offener Streifen, welcher auch Fledermäuse in die Zimmer lockt. Die 2cm grossen Ameisen auf dem Bett störten uns jedoch etwas mehr. Auch hier waren wir über den Preisaufschlag der letzten 3 Jahre erstaunt. Laut Lonely Planet 2007 kostet ein Zimmer hier 8$, heute sind es bereits 15$ aber laut dem Chef immer noch die günstigste Unterkunft auf der Insel.
Am Nachmittag gingen wir zum „Casada“, einem Wasserfall des Vulkanes Madera. Der Weg führte uns entlang der Küste, Bananen Plantagen, Wiesen und danach durch den Wald (für mich eher Dschungel) und durch ein ausgetrockneten Bachbett. Das alles mit immer mehr Steigung wie mir meine Waden am nächsten Tag versicherten. Der Blick auf den Wasserfall war die 3h Anstrengung auf jeden Fall wert! Am nächsten Tag wollten wir die Petroglyphen der Insel bewundern. Nach 7h Wanderung und einem einzigen Petroglypen-Stein gaben wir das Vorhaben auf. Da hätte sich eine bezahlte Tour erfolgreicher gestaltet. Auf den Touren fanden wir zudem schöne blaue Vögel (Papageien?), viele Affen (Howler Monkey) und 3 Schlangen, wobei eine gute 2m lang war und, für unseren Geschmack, etwas sehr nah bei uns war.
Die letzte Nacht im 2010 und Sylvester wollten wir noch im grössten Ort der Insel verbringen. Die 3 stündige Fahrt via den sehr holprigen Strassen war eine Anstrengung für unsere Pobacken, aber dafür konnten wir die Beine einmal etwas entlasten. Nach etwas suchen, fanden wir in Moyagalpa auch eine Unterkunft welche uns passt und nur 10$ kostete. An Sylvester liessen die Leute nochmals richtig viel Feuerwerk ab und die Strasse bebte von der Musik aus den Bars und Privatwohnungen. Die Leute hatten wieder ihr Wohnzimmer auf die Strasse gezügelt und teilweise sogar DJs und riesige Musikanlagen für ihre Fiesta zuhause. Zudem gibt es hier den Brauch, Puppen zu basteln, welche das alte Jahr darstellen. Diese werden dann nach Mitternacht auf der Strasse verbrennt und mit ihnen alle Sorgen des alten Jahres.
Wir konnten also sorgenfrei ins 2011 starten und wir hoffen Ihr auch!