Chengdu, China, 17.09. – 19.09.11
Es gibt zwei Gründe für unseren Ausflug nach Chengdu: 1. Die Giant Pandas ;-) und zweitens die grösste Buddha Statue der Welt. Wobei für uns der zweite Grund eine schöne Zugabe war. Wir wollten doch die Pandas sehen! Aber erst einmal mussten wir ja dorthin reisen.
Unsere Flugbuchung in Guilin, natürlich komplett in Chinesisch, war ein Erfolg. Problemlos konnten wir einchecken und waren dabei einmal mehr froh, dass wenigstens die Flugnummern für uns leserlich auf einer Tafel standen. So fanden wir den richtigen Check-In Schalter und alles ging schnell und reibungslos. Der Flug war nur knapp eine Stunde. Bei der Ankunft regnete es in Strömen und wir lernten den Vorteil eines Fingerdocks kennen. Hier gab es leider keines und wir durften zu Fuss und mit dem Bus durch den Regen zum Terminal reisen.
Per Shuttlebus fuhren wir in die Stadt. Immer noch Regen in Strömen, die Frisur sitzt zwar noch, aber es war Zeit für Regenschirm und Marco brauchte zum ersten Mal auf dieser Reise den Einweg- Regenschutz-Poncho. Dieser kann man sogar über die beiden Rucksäcke anziehen, aber wenn man so eine Hotellobby betritt, wird man doch eher schräg angesehen, zumindest in sehr teuren Hotels. Eigentlich wollten wir ja auch nicht in ein teures Hotel, aber da war es trocken drin und wir konnten versuchen die chinesische Strassenkarte zu entziffern und mit der Karte im Reiseführer abzustimmen. Leider ist uns dies nicht so wirklich gelungen und wir landeten schlussendlich in einem weiteren Businesshotel anstelle von der Lonely Planet Empfehlung. Wahrscheinlich haben wir so sogar Geld gespart und ein besseres Zimmer gekriegt. Zumindest ist dies unsere bisherige Hotel Erfahrung.
Nach unserem Einrichten im Hotelzimmer liess auch bereits der Regen nach und wir konnten uns ans Erkunden von Chengdu machen. Unser erstes Ziel war eine Tempelanlage. Der Eintritt erschien uns etwas teuer aber die umliegenden Gassen waren sehr schön auf alt chinesisch gemacht. Wir schlenderten durch diese Touristengassen und genossen die Stimmung. Da Chengdu auch als Tor zum Tibet gilt, gibt es hier viele Tibetaner welche auch kulturell grossen Einfluss auf die Gebäude und Kultur haben. Ein sehr schöner farbiger Misch resultiert daraus.
Das Zentrum von Chengdu überraschte uns dann völlig. Wir haben vorher noch nie von dieser Stadt gehört und haben eher mit einer kleineren Stadt gerechnet, aber nichts da! Eine Millionenstadt mit einem sehr neuen und modernen Stadtzentrum und alle Weltmarken die Rang und Namen haben sind mit Läden vertreten. Es erschien uns fast, als seine wir die letzten Menschen, welche von dieser Weltstadt erfahren haben.
Am nächsten Tag machten wir mit dem öffentlichen Bus einen Ausflug nach zum grossen Buddha in Leshan. Dazu haben wir einen separaten Bericht geschrieben und auch die Fotos dort angefügt.
Der nächste Tag begann auch wieder dunstig wie eigentlich praktisch jeder Tag bisher in China, Blauer Himmel scheint man hier nur sehr selten zu haben. Aber immerhin war es auch wieder trocken und wir in bester Laune, heute wollten wir ja die Pandas sehen!
Mit dem öffentlichen Bus führen wir eine Stunde lang quer durch das Stadtzentrum am nördlichen Stadtrand. Das Giant Panda Research Base ist eines der grössten Panda Zentren und ist mit der Rettung und Erforschung dieser tapsigen Tierchen beschäftigt. Unter anderem unterstützt auch WWF das Ganze und so sollen die noch knapp 2000 wilden Pandas vom Aussterben gerettet werden.
Bereits beim ersten Gehege wurden wir fündig. Ein riesiger Panda lag auf dem Rücken und schmatzte genüsslich seine Bambusstäbe. Über 40kg essen die Tiere davon täglich! Die Tiere sind wirklich extrem „schnusig u härzig“ und wir waren schlicht begeistert von ihnen! Über 30 Giant Pandas durften wir beim fressen, schmatzen, faulenzen und spielen beobachten. Diese werden in sehr grossen Gehegen gehalten und schienen eine ganz gute Zeit hier zu haben. Dann ging es weiter zur Geburtsstation. Sechs 1-2 Monate alte Pandas lagen hier in Brutkästen, welche wir durch Glasscheiben sehen konnten. Wow, so süss!
Fast etwas am Rande, waren auch noch Rote Pandas zu bewundern,, diese erinnerten uns an eine Mischung von einem Fuchs und Bären. Diese waren viel flinke unterwegs und schwieriger zu finden als die Giant Pandas. Nach mehreren Stunden in diesem Park fuhren wir überglücklich mit dem Bus in die Stadt zurück.
Etwas vor dem Zentrum steigen wir aus dem Bus aus und hofften, dass unsere Strassennamen auf Chinesisch Kenntnisse korrekt waren und wir in der Richtigen Region ausstiegen. Wir hatten Glück und fanden schnell denn gewünschten Buddhistischen Tempel Auch dieser war von sehr schön renovierten Strassen und Gebäude umgeben, durch welche wir schlenderten und Tibetanische Gebetsfahnen besichtigten. Schon etwas wehmütig waren wir, dass wir Tibet nicht in unserem Reiseprogramm haben. Nun ja vielleicht beim nächsten Reislein. Bei einem frischen Nudel Restaurant demonstrierte man uns die chinesische Nudelkunst, Marco Polo soll diese ja von hier nach Italien gebracht haben. Wie auch immer, auf jeden Fall waren sie hervorragend.
So Essen macht ja bekanntlich Lust auf etwas Bewegung und so machten wir uns auf den Weg zum Renmin Park, dem „Park der Leute“. Bea gab dort auf dem Hauptplatz gleich ein Tänzchen mit einer älteren Chinesin, welche dort zu „Boom, Boom, Boom“ von den Vengaboys „abrockten“.
Unsere Weiterreise nach Xi`an wollten wir auf DAS chinesische Transportmittel zurückgreifen, den Zug. Da die Fahrt 17 Stunden dauert entschieden wir uns für die teure „Soft Sleeper“ Klasse. In vierer Liegeabteilen sollten wir doch ein paar Stunden gemütlichen Schlaf finden. Als wir dann im Bahnhof ankamen, wurden wir von einer überfüllten Wartehalle erwartet und die Infotafel zeigte, dass unser Zugnummer eine Stunde Verspätung hatte. Wie am Flughafen, waren wir froh, dass die Nummern nicht nur in Chinesisch angeschrieben sind. Wir suchten uns ein Sitzplatz und kamen sogleich mit dem Sitznachbar ins Gespräch. Dieser, so stellte sich heraus, ist ein Dozent an der Uni in Xi`an und hatte ein Ticket für unser Nachbarabteil. Wir konnten also einfach im hinterher laufen. Die erste Aktion seiner Frau war, uns alle in die Wartehalle für die Soft-Sleeper Klasse zu führen. Ein echter Luxus mit Sofas und viel Ruhe, so gegen den Lärm und Dreck der „Fussvolk“ Wartehalle.
Mit knapp einer Stunde Verspätung machten wir uns dann auf zum Zug. Über die Verspätung waren wir übrigens nicht ganz unglücklich, sollte so doch unsere Ankunft in Xi`an erst Morgens um 6:30Uhr sein.