Xi`an, China, 22.09.11
Der folgende Tag war dem Highlight Terracotta gewidmet. Der erste Busstop waren die heissen Quellen Huaquing. Dort sollen sich die Regierungsmitglieder mit ihren Konkubinen in der Tang Dynasty vergnügt haben. Die Bäder sind etwas weniger kreativ gebaut als die des Sultans in Yogjakarta. Die Anlage selbst mit den hübschen Pavillons und Dächern ist sehr hübsch und auf jeden Fall ein paar Fotos wert. Die zukünftige Fotowand in einem Zimmer zum Thema Pavillons und Tempel nimmt so langsam Form an.
Nach zwei Stunden fuhren wir zu den Terracottas. Bea war schon etwas gespannt, da sie bisher nur ein paar Fotos von Marcos letztem Besuch im 2008 gesehen hatte.
Die Kurzfassung für Terracotta- Erfahrene unter Euch: alles beim Alten, sie stehen noch.
Für die nicht ganz so Terracotta Erfahrenen, am besten schaut ihr sie euch selbst einmal an! Es ist wirklich unglaublich, was dieser Kaiser Qin Shi Huang (Kurz Qin und die Dynastie heisst auch gleich so) 214 B.C. so alles machen liess. Einerseits eroberte er mehr oder weniger was heute als China bekannt ist, vereinigte ein paar Mauern zu der grossen Mauer, liess 6400km neue Strassen und Kanäle bauen und liess sich zudem noch ein paar Tonfiguren machen, welche ihn auch nach seinem Tot beschützen sollten. Mehr als 7000 solcher Terracotta Krieger um etwas genauer zu sein! Für sich selber gab es ein Grab, welches von Quecksilberfüssen umgeben sein soll und sonst noch ein paar Schätzen. Das Grab wurde bisher nicht geöffnet (Komisch, finde ich…), auch wenn man annimmt, dass es kurz nach seinem Tot bereits geplündert wurde.
Die Terracotta Armee steht in drei Hallen, es sind nur knapp ein Drittel der Krieger ausgegraben, damit die anderen nicht kaputt gehen, sagt man uns. Es ist schwer vorzustellen, wie viele Menschen hier arbeiteten, um diese Krieger zu basteln. Jeder hat ein eigenes Gesicht, eigene Kleidung und Waffen (welche jedoch grösstenteils geplündert wurden). Leider sind heute nicht mehr viele Farben zu sehen, aber die Krieger waren bei der Erstellung lebensecht gefärbt gewesen und es muss ein enormer Anblick gewesen sein, als die Armee fertig erstellt wurde.
Es ist irgendwie erschreckend und gleichzeitig sehr eindrücklich, was ein Mensch mit „etwas“ Vorstellungskraft machen kann. Gut, dass er zudem ein ziemlicher Tyrann war und über 300`000 Sklaven für sich schuften liess, gehört wahrscheinlich dazu.
Die Anlage ist übrigens sehr schön gemacht und bietet für die unzähligen Touristen so einiges an Informationen und die Besucher verteilen sich auch ziemlich gut. Bei den Hotspots muss man aber schon mit ein paar Ellbogen rechnen, wenn man an einem idealen Foto-take-plätzchen steht.
Wir haben den Ausflug mit dem öffentlichen Bus gemacht. Dies ist sehr einfach und lohnt sich von uns aus gesehen. So hat man so viel Zeit vor Ort wie man will und muss nicht durch die Anlage hetzen wie dies bei einigen Touren leider der Fall ist. Zudem kostet die Bisfahrt fast nichts und es ist immer wieder ein Erlebnis, da fast ausschliesslich nur Chinesen diese Busse benutzen. Englisch eine Weltsprache? Hier ist eine etwas andere Welt und das ist gut so!